Bistümer, Hilfsorganisationen und andere kirchliche Einrichtungen stehen vor der grossen Herausforderung, ihre Botschaft und Mission in einer zunehmend digitalen Welt zu verbreiten. Die eigene Website mit guten Inhalten, möglichst optimiert für die Suchmaschinen und eine attraktive Präsenz auf den «Social-Media-Kanälen». Was fehlt sind nicht selten Know-How und ausreichend Stellenprozente, um sich detailliert mit diesen Themen zu befassen. Eine effektive Möglichkeit, die eigene Reichweite zu erhöhen, bietet das Programm «Google Ad Grants für Non-Profits». Es eröffnet gemeinnützig tätigen Unternehmen die Möglichkeit, über «kostenlose» Online-Werbung auf Google mehr Sichtbarkeit zu erzielen und ihre Zielgruppe zu erreichen. Doch welche Voraussetzungen müssen dafür erfüllt sein und welche Chancen und Risiken birgt dieses Programm für kirchliche Institutionen? Wir klären auf.
Was ist eigentlich Google Ad Grants?
Google Ad Grants ist ein Programm von Google, das gemeinnützigen Organisationen weltweit bis zu 10’000 Dollar monatlich in Form von Werbeguthaben für Google Ads zur Verfügung stellt. Mit diesen Mitteln können Organisationen Anzeigen in den Suchergebnissen von Google schalten, um ihre Sichtbarkeit zu erhöhen, Spenden zu generieren oder Freiwillige zu gewinnen. Für kirchliche Institutionen bedeutet dies, dass sie ihre Botschaften, Veranstaltungen oder Kampagnen gezielt einem breiten Publikum präsentieren können – und das ohne zusätzliche Werbekosten.
Voraussetzungen:
Um an Google Ad Grants teilzunehmen, müssen kirchliche Institutionen einige Voraussetzungen erfüllen:
- Registrierung als gemeinnützige Organisation: Die Institution muss offiziell als gemeinnützig anerkannt sein. In der Schweiz und in Deutschland müssen Organisationen eine Steuerbefreitung nachweisen und belegen, dass sie keine kommerziellen Zwecke verfolgen (in der Schweiz über das Portal «Stifter-IT»).
- Teilnahme am Google for Nonprofits Programm: Die Organisation muss sich zunächst bei Google for Nonprofits registrieren. Nach der Genehmigung kann sie sich dann für Google Ad Grants bewerben.
- Konformität mit den Google Ad Grants Richtlinien: Die Organisation muss die spezifischen Anforderungen und Richtlinien von Google Ad Grants erfüllen. Dazu gehören unter anderem die Nutzung von zielgerichteten Keywords, die Einhaltung einer Click-Through-Rate (CTR) von mindestens 5 Prozent und regelmässige Überprüfungen und Optimierungen der Kampagnen.
- Eine funktionale Website: Die kirchliche Institution muss über eine qualitativ hochwertige Website verfügen, die den Nutzerinnen und Nutzern relevante und nützliche Inhalte bietet. Die Website sollte auch die grundlegenden Sicherheitsstandards, wie HTTPS-Verschlüsselung, einhalten.
Möglichkeiten und Chancen:
Google Ad Grants bietet kirchlichen Institutionen zahlreiche Möglichkeiten, ihre Reichweite und Wirkung zu vergrößern:
- Erhöhung der Sichtbarkeit: Durch gezielte Anzeigen in den Google-Ergebnisseiten können kirchliche Institutionen ihre Botschaften, Dienstleitungen und Veranstaltungen einem breiteren Publikum zugänglich machen. Während das Gegenstück zur Suchmaschinenwerbung, die Suchmaschinenoptimierung, eher langwieirig ist, bietet sich hier die Möglichkeit, schnell und effektiv Sichtbarkeit zu erhöhen.
- Kosteneffiziente Werbung: Das Werbeguthaben wird von Google «kostenlos» zur Verfügung gestellt. Das hat den grossen Vorteil, dass kirchliche Institutionen und gemeinnützige Organisationen das ohnehin geringe Werbebudget anderweitig einsetzen oder in ihre Projekte investieren können. Der eigentliche Kostenfaktor bei Google Ad Grants ist die Aufsetzung und Pflege der Kampagnen.
- Gezielte Ansprache: Google Ads bietet eine Vielzahl von Targeting-Optionen, die es kirchlichen Institutionen ermöglichen, ihre Zielgruppen präzise anzusprechen – sei es nach geografischer Lage, Alter, Interessen oder anderen demografischen Merkmalen.
- Messbare Erfolge: Google Ads bietet umfangreiche Analysetools, die es ermöglichen, den Erfolg von Kampagnen in Echtzeit zu messen und zu optimieren.
- Aufbau einer digitalen Präsenz: Gerade für kleinere Kirchen und Gemeinden kann Google Ad Grants eine Möglichkeit sein, ihre Online-Präsenz auszubauen und sich als moderne, ansprechbare Institution darzustellen.
Herausforderungen:
Trotz der erwähnten und zahlreichen Chancen gibt es auch einige Herausforderungen, die Institutionen bei der Nutzung von Google Ad Grants beachten sollten:
- Technisches Know-how: Die Verwaltung von Google Ads-Kampagnen erfordert ein gewisses Mass an technischem Verständnis und Erfahrung im Online-Marketing. Nicht alle Institutionen verfügen über Mitarbeiter, die über das nötige Wissen und auch die Zeit verfügen, um die Kampagnen zu erstellen und zu optimieren. Das Katholische Medienzentrum hilft Ihnen gerne bei der Erstellung und Verwaltung der Kampagnen.
- Einhaltung der Richtlinien: Google hat strikte Richtlinien für Ad Grants-Kampagnen. So muss beispielsweise eine Mindest-CTR von 5 % erreicht werden. Das Einhalten dieser Anforderungen kann für Organisationen, die mit der Plattform nicht vertraut sind, eine Herausforderung darstellen.
- Kontinuierliche Optimierung: Um erfolgreich zu sein, müssen Kampagnen regelmässig überwacht und optimiert werden.
- Eingeschränkte Ressourcen: Viele kirchliche Institutionen arbeiten mit begrenzten Ressourcen und Budgets. Dies kann es schwierig machen, die Zeit und die Fachkenntnisse zu finden, die erforderlich sind, um das Programm effektiv zu nutzen.
Das Programm Google Ad Grants bietet kirchlichen Institutionen und anderen gemeinnützigen Organisationen eine wertvolle Gelegenheit, ihre Botschaften und Missionen einem breiteren Publikum bekannt zu machen. Die Möglichkeit, kostenlose Anzeigen auf Google zu schalten, eröffnet neue Wege, um Spenden zu generieren, Freiwillige zu gewinnen und die eigene Sichtbarkeit zu erhöhen.